Am 12.06 ging es um 1100 Uhr los Richtung Korfu, das Zwischenziel unserer Reise. Nicht anders zu erwarten hatten wir den Wind wieder direkt auf der Nase, die geringe Windstärke lies ein Aufkreuzen jedoch nicht zu. Also ging es unter Motor die Ost-Seite von Korfu entlang. Hier ist man wieder in einem Urlaubsland angekommen, viele Yachten kreuzen unseren Weg und es ist fast erschreckend wieder so viel Verkehr zu haben.
Vor der Einfahrt in die Gouvia Marina bargen wir die albanische Gastlandflagge und setzten die Griechische Fahne mit der gelben “Q”-Flagge. Die Gouvia Marina über VHF angefunkt bekamen wir einen Platz an der Außenseite der Ost-Mole. “Zoll-Mole” – Fehlanzeige. Das wir aus Albanien kommen interessiert absolut keinen Menschen. Das Einchecken in der Marina geht sehr flott, auf meine Frage wo in der Marina Zoll, Passportpolice und Port Authority seien bekomme ich keine Antwort, ich soll in den Hafen Korfu fahren.
Da wir am Steg neben netten Schweizern stehen, die wir in Sarande auch als Nachbarn hatten, fragten wir sie wie, und wo sie das Einchecken erledigt haben. Sie erklären uns Alles und geben uns auch noch die Nummer eines Taxifahrers. 15 Minuten später standen wir mit unsern Papieren bewaffnet im Hafen von Korfu und der Behördenlauf begann.
1. Station Zoll: Eine freundliche Dame begrüßt uns und lässt uns ein dickes Papier ausfüllen. Das sie keine Ahnung von ihrer Arbeit hat bemerken wir erst später. 30 Euro gezahlt
2. Station Passportpolice: Es werden die Daten unserer Pässe aufgenommen und es wird bemerkt das wir EU-Bürger sind. Wieder zurück zum Zoll. Das ausgefüllte Papier wieder vernichtet. 30 Euro zurück & weitergeschickt an Port Authority.
3. Station Port Authority: 10 Beamten sitzen im Fernsehraum, rauchen und trinken Cafe. Es dauert circa 5 Minuten bis sich einer dazu berufen fühlt aufzustehen und uns die Tür zu öffnen. Wir werden weitergeschickt in ein kleines Büro. Dort sitzt eine junge Beamtin, die wenigstens sehr gut Deutsch kann. Sie gibt uns einen Zettel auf dem sie die Stempeln der ersten beiden Stationen benötigt.
--> Wieder zurück zu Station 1, dann Station 2
Port Authority: Mit vollgestempelten Zettel stehen wir wieder im Büro und bekommen erklärt, das jetzt Alles fertig sei. Das Dokument das die Fahrt in Griechenland erlaubt (Dekpa) sei nicht mehr verfügbar, die Druckerei habe keines mehr geliefert. Da wir ohne Bestätigung nicht herumsegeln wollen, haben wir es geschafft sie zu überreden, dies auf der Crewliste zu vermerken.
Ergebnis nach 1,5 Stunden Behördenlauf: vollgestempelte Crewliste & 15 Euro bezahlt.
Tags darauf erfuhren wir das es anderen EU Bürgern gleich ergangen ist, diese jedoch nichts Schriftliches bekommen haben. Um 1300 Uhr liefen wir aus der Gouvia Marina aus und SEGELTEN Korfu Stadt entlang (endlich stimmen Windstärke und Richtung). Im Süden von Korfu ankerten wir in einer weitläufigen Bucht.
Da wir Internet benötigten fuhren wir mit dem Dingi in die Stadt. Dort zeigt sich der wahre Auslöser der Krise. Die nichtvorhandene Arbeitsmoral der Griechen ist erstaunlich. Geschäfte haben Mittwochs Öffnungszeiten von 0800 – 1430 Uhr, erst Donnerstags haben sie zusätzlich von 1800 – 2000 Uhr offen. Wir fanden jedoch am Donnerstag kurz vor Mittag nach langer Suche einen Shop der mobiles Internet verkaufte. Nach dieser anstrengenden Suche gönnten wir uns ein Bier und träumten beim Anblick der Rechnung von den Preisen Albaniens (8 Euro für 2 große Bier!!).
Danach gingen wir “Anker auf” und fuhren weiter nach Paxo.
Einfahrt Gouvia Marina | Festung Korfu Stadt |
Ankerbucht im Süden von Korfu Stadt |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentar als Anonym schreiben